Ab dem 8. Oktober geht es für die 16 besten europäischen Frauenfußball-Teams in ein
neues Rennen um den kontinentalen Meistertitel. Mit FC Bayern München und VfL
Wolfsburg sind auch zwei deutsche Vertreter mit von der Partie. Tatsächlich sind die
Ambitionen der deutschen Fußballerinnen so groß wie kaum zuvor, da man bereits seit
dem Titel von Eintracht Frankfurt aus 2014/15 hierzulande auf eine neue Champions
League-Trophäe wartet.

Barcelona und Lyon als Topfavoriten

Der europäische Frauenfußball wird bereits seit einem Jahrzehnt von zwei
Mannschaften dominiert – FC Barcelona und Olympique Lyon. Demnach überrascht es
nicht, dass die Buchmacher hier genau diesen beiden
Teams die größten Chancen im diesjährigen Titelrennen geben. Insbesondere die
Spanierinnen – mit zwei CL-Trophäen in Folge – darf man beim Tippen nicht
übersehen. Der spanische Serienmeister und Pokalsieger darf sich nämlich einmal
mehr auf einen äußerst starken Kader verlassen, der vollgepackt mit Weltklasse-
Fußballerinnen ist.

Gemeint sind damit primär die Ballon d’Or-Gewinnerinnen, Alexia Putellas (2021 und
2022) und Aitana Bonmati (2023), die bereits seit Jahren das Rampenlicht im Team
einnehmen. Hinzu kommen einige bewährte internationale Kräfte, wie Keira Walsh oder
Caroline Graham Hansen, sodass es klar ist, dass es an individueller Qualität in diesem
Fall definitiv nicht mangelt.

Nach zwei titellosen Jahren und der Endspiel-Niederlage gegen den FC Barcelona in
der Vorsaison macht man sich auch in Lyon Hoffnungen auf den 8. CL-Titel in der
Geschichte. Die größte Stärke des französischen Frauenfußball-Giganten liegt in einem
erfahrenen Kader, der jahrelang zusammen ist und daher äußerst gut eingespielt ist.
Die Hauptrollen im Team des neuen Trainers Joe Montemurro werden weiterhin von
einigen bewährten Fußballerinnen gespielt, wie Eugenie Le Sommer, Wendie Renard
oder Dzsenifer Marozsan, die in ihren bisherigen Karrieren mehrmals auf dem Thron
Europas standen.

Große Ambitionen bei Bayern und Wolfsburg

Nach einer enttäuschenden Vorsaison, in der erstmals in der Geschichte kein
deutsches Team im Viertelfinale stand, sind die Ambitionen der deutschen Damen in
diesem Jahr sehr groß. Doch der Start der Champions League 24/25 sah definitiv nicht
gut aus, da sich der dritte deutsche Vertreter, Eintracht Frankfurt, bereits in der
Qualifikation vom Wettbewerb verabschieden musste.

Obwohl weder Bayern noch Wolfsburg einfache Gruppengegner erwischt haben, hat
man in beiden Fällen mindestens den Einzug ins Viertelfinale im Visier. Insbesondere
der aktuelle deutsche Meister darf diesbezüglich optimistisch sein. Bayerns
Erfolgstrainer, Alexander Straus, setzt auch in dieser Saison auf einen ausbalancierten
Kader, der eine Mischung von erfahrenen Nationalspielerinnen und talentierten jungen
Kräften darstellt.

An internationaler Erfahrung mangelt es auch in Wolfsburg auf gar keinen Fall. Und wie
könnte es auch anders sein, wenn der aktuelle Pokalsieger sogar acht deutsche
Nationalspielerinnen im Kader hat. Auf Antrieb der Weltklasse-Fußballerinnen Merle
Frohms, Kathrin Hendrich und Alexandra Popp sollte es auf dem Weg ins Viertelfinale
definitiv keine Probleme geben.

Potenzielle Überraschungen aus England

Als Folge einer klug ausgetüftelten Strategie sind die Investitionen in den Frauenfußball
in England stark gestiegen. Im Gegensatz zu früher sind die englischen Vertreter daher
nicht länger passive Beobachter in der Champions League. Große Hoffnungen von der
neuen Saison hat man vor allem bei FC Chelsea, der kürzlich mit Sonia Bompastor eine
Trainerin engagierte, die sich mit CL-Trophäen bestens auskennt – da sie den
Henkelpott bislang sowohl als Spielerin als auch als Trainerin gewinnen konnte.

Auch der Stadtrivale FC Arsenal ist im Titelkampf nichts zu unterschätzen. Der Grund
dafür liegt in erster Linie in einem fantastischen Kader, der zahlreiche große Namen aus
dem Frauenfußball umfasst, wie Leah Williamson, Alessia Russo oder Kim Little.

Zu guter Letzt gilt es den aktuellen englischen Vizemeister in Gestalt von Manchester
City zu erwähnen. Genau wie in der ersten Mannschaft der Männer besteht das Team
aus vielen internationalen Kräften, die schon seit Jahren Zentralfiguren in den
Nationalmannschaften ihrer Länder sind. Dazu gehören unter anderem Risa Shimizu
und Ayaka Yamashita (Japan), Jill Roord und Vivianne Miedema (Niederlande) oder
Lhadija Shaw (Jamaika).

Bildquelle: Pixaby