Es gibt Momente im Fußball, die bleiben für immer. Ein gewonnener Zweikampf, ein Tor, das Geschichte schreibt – oder ein Spieler, der über Jahre hinweg als ein Synonym für Klasse, Konstanz und Charakter gilt. Genau von so einem Spieler heißt es bald, Abschied zu nehmen – denn die DFB-Legende Mats Hummels verkündete vor kurzem das Ende seiner langen, erfolgreichen Karriere.

Ein Abwehrchef der besonderen Art

Schon in seiner Zeit in der Jugendakademie von Bayern München fiel Hummels als ein mehrdimensionaler Verteidiger auf, mit einem großen Verständnis für die Anforderungen des modernen Fußballs. Doch die Konkurrenz in der ersten Mannschaft war mit Lucio, Van Buyten und Demichelis damals zu stark, sodass er – nach seinem Bundesliga-Debüt am letzten Spieltag in der Saison 2006/07 – in der darauffolgenden Spielzeit an Borussia Dortmund ausgeliehen wurde.

Der große Durchbruch bei den Schwarzgelben ließ nicht lange auf sich warten. Unter Jürgen Klopp entwickelte sich Hummels bereits in seiner ersten BVB-Saison zum Stammspieler und später auch zu einem der besten Innenverteidiger Europas. Zusammen mit Neven Subotic war er nämlich einer der Hauptgründe hinter den vielen großen Erfolgen in der Klopp-Ära, inklusive zwei Meistertiteln und dem Einzug ins Champions League-Finale in 2013.

Karriere mit vielen Comebacks

Die Karriere des 78-fachen Nationalspielers war nicht frei von Rückschlägen. Verletzungen warfen ihn mehrmals zurück, und auch sportlich durchlebte er viele schwierige Phasen – etwa nach der enttäuschenden WM 2018, als er – zusammen mit Müller und Boateng – aus der Nationalelf rausgeworfen wurde. Doch Hummels blieb stets ruhig, professionell und kämpfte sich immer wieder zurück zur alten Stärke.

Zu seinem letzten großen Comeback kam es in der laufenden Saison. Während er bei Trainer Ivan Juric in Ungnade gefallen war, zeigte Hummels unter Claudio Ranieri, dass er noch immer einen Platz im Team verdient. Tatsächlich erwies sich Hummels als eine Art Glücksbringer beim Höhenflug der AS Rom nach dem Trainerwechsel. Diejenigen, die Sportwetten-Angebote ohne sich zu verifizieren genießen möchten, sollten definitiv auf seine Einsatzzeit achten. Jedes Mal, wenn Hummels 90 Minuten auf dem Platz stand (fünfmal in der Rückrunde), war der AS Rom nämlich siegreich – ein waschechter Talisman, von dem man auch beim Tippen auf die Serie A profitieren kann.

WM-Held aus 2014

Trotz zahlreicher Erfolge auf Vereinsebene werden sich deutsche Fußballfans an Hummels primär als einen der größten WM-Helden aus 2014 erinnern. Auch vor der spektakulären Leistung im Endspiel gegen Argentinien war der robuste Innenverteidiger einer der wichtigsten Bausteine im deutschen Spiel, und zwar nicht nur in der Defensive. Gemeint ist damit natürlich das Viertelfinale gegen Frankreich, in dem er mit seinem Kopfballtor das Weiterkommen sicherte und einmal mehr seine Klasse in den wichtigsten Momenten bewies. Dank dieser und einigen anderen Top-Leistungen im Laufe der WM wurde er ins Team des Turniers gewählt – eine Auszeichnung, auf die nicht gerade viele Fußballer stolz sein dürfen.

Ein echte Legende – auf und neben dem Platz!

Mats Hummels war nie der lauteste Spieler auf dem Platz, aber oft der einflussreichste. Seine Spielintelligenz wurde regelmäßig gelobt – von Mitspielern, Trainer und Experten. Er galt als ein „moderner Libero“, der das Spiel von hinten lesen, lenken und mitgestalten konnte. In einer Zeit, in der die Verteidiger häufig auf reine Athletik reduziert werden, war Hummels ein wahres Symbol für Fußball mit Köpfchen.

Auch abseits des Rasens zeigte er Haltung. Ob bei gesellschaftlichen Themen, beim Einsatz gegen Rassismus oder beim klaren Bekenntnis zu Fairplay und Respekt – Hummels war immer ein Spieler mit klarer Meinung, aber ohne Skandale.

Mit seinem Abschied endet nicht nur eine beeindruckende Karriere, sondern eine Ära. Er war Teil der goldenen Generation, die den deutschen Fußball nach Jahren des Umbruchs wieder an die Weltspitze führte. Er war Abwehrchef, Weltmeister, Vorbild – und vor allem: ein großartiger Sportsmann.