Von Bilal Tounsi

Der Gastgeber der Europameisterschaft 2024 ist Deutschland. Derzeit wird aber noch in der Qualifikation um die Teilnahme gekämpft. Auch die eine oder andere Überraschung ist nicht auszuschließen. 

Wann beginnt das Turnier?

Das Eröffnungsspiel soll am 14. Juni 2024 um 21 Uhr in der Münchner Allianz Arena starten. Ob dann die deutsche Nationalmannschaft auch das erste Spiel beginnen darf, steht noch nicht fest, dennoch ist davon auszugehen. 

Das letzte Spiel bzw. das Finale des Turnier wird bekanntermaßen in Berlin im Olympiastadion ausgetragen. Alle weiteren Termine der EM 2024 im Überblick:

  • Gruppenphase: 14. Juni – 26. Juni 2024
  • Achtelfinale: 29. Juni – 02. Juli 2024
  • Viertelfinale: 05. Juli – 06. Juli 2024
  • Halbfinale: 09. Juli – 10. Juli 2024
  • Finale: 14. Juli 2024

In welchen Stadien finden die Spiele statt?

Favoritencheck:

Frankreich:

Die Franzosen gehören schon seit langem zur besten Mannschaft in Europa. Vor allem in der Breite des Kaders gibt es kaum eine bessere Mannschaft als Les Bleus. Allein dass man es in der letzten WM ohne Stars wie Benzema, Kante, Pogba, Kimpembe oder Nkunku bis ins Finale schaffte, spricht für sich. An die letzte Europameisterschaft jedoch erinnern sich die Mbappe & Co nur ungern zurück, denn damals war bereits im Achtelfinale Schluss. Dort schied man überraschenderweise gegen die Schweiz im Elfmeterschießen aus, obwohl man sogar bis zur 80 Minute mit 3:1 führte. Heute ist das Ganze schon mehr oder weniger vergessen. Denn schließlich wurde eine neue Ära eingeleitet. So sind mit Varane, Benzema oder Lloris bereits die ersten Führungsspieler zurückgetreten. Auch mit einer Rückkehrer von Juve-Profi Paul Pogba ist in naher Zukunft aufgrund von Verletzungen und persönlichen Eskapaden nicht zu rechnen. Stattdessen drängen sich neue Gesichter wie Kolo Muani, Moussa Diaby, Khephren Thuram oder Jean Clair-Todibo in den Kader ein. 

Derzeit spielt die Truppe von Didier Deschamps noch in der Gruppe B um die Qualifikation. Mit zwei Siegen aus zwei Spielen und einem Torverhältnis von 5:0 ist der Tabellenführer aber auf einem sehr guten Weg, sich problemlos für die Euro zu qualifizieren. 

England:

Der letzte Anlauf für Southgate?

Wenn es eine Mannschaft gibt, die einen vergleichbar ähnlich starken Kader aufweisen kann wie Frankreich, dann ist es die englische Nationalmannschaft. Seitdem Southgate Ende 2016 die englische Nationalmannschaft übernahm, erlebten die Three Lions nach enttäuschenden Tiefpunkten in den letzten Jahren wieder einen Aufwind. So schafften sie es bei der WM 2018 bis ins Halbfinale und bei der EM 2021 ging es sogar bis ins Finale im heimischen Wembley-Stadium. In der letzten WM in Katar gehörte man wieder zum Favoritenkreis. Allerdings reichte es auch hier nicht für einen Titel, da man im Viertelfinale gegen den Finalisten Frankreich knapp mit 1:2 verlor. Anschließend gab es dann die erste Kritik an Southgate und auch er selbst gab zu, mit dem Gedanken gespielt zu haben, sein Traineramt niederzulegen. Letztlich aber einigten sich der 53-Jährige und der englische Verband darauf, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Southgates Vertrag läuft noch bis Ende 2024. Also könnte die EM 2024 Southgates letzte Titelchance sein. 

Deutschland: 

Die deutsche Nationalmannschaft schaffte es in den letzten Jahren, zum Gespött der Nation zu werden. So schied man in den beiden letzten WM-Turnieren bereits blamabel in der Gruppenphase aus. Darüber hinaus sorgt man bei der WM 2022 mit äußerst fragwürdigen politischen Aktionen für Unmut bei vielen Fans. Dabei sollte bei der WM 2022 unter dem neuen Trainer Hansi Flick der große Umschwung gelingen und die DFB-Elf nach der langjährigen Stagnation wieder zurück in die Erfolgsspur bringen. Nun gibt es mit der EM im eigenen Land die große Möglichkeit für eine Wiedergutmachung. Auch wenn die jüngsten Ergebnisse und Leistungen keinen echten Turnaround versprechen lassen, besteht bei einigen Fans die Hoffnung, dass einige junge Talente wie Wirtz, Bella Kotchap, Moukoko, Thiaw oder Schade bei der EM groß aufspielen.

Außerdem scheint nun auch mit Füllkrug das langjährige und bekannte Stürmer Problem mehr oder weniger gelöst zu sein.  

Portugal: 

Während Deutschland, Frankreich und England allesamt an ihren Trainer festgehalten haben, trennte sich Portugal nach dem Ausscheiden gegen Marokko im Viertelfinale von Trainer Fernando Santos. Nun soll Ex-Belgien-Coach Roberto Martinez die Portugiesen wieder in die Erfolgsspur und optimalerweise den zweiten EM-Titel Portugals sichern. Rein von der Qualität her gehört die Selecao das Quinas Tugas mit Stars wie Ronaldo, Dias, Cancelo, Leão, Bernardo Silva, Felix oder Jota laut Transfermarkt mit einem Gesamtmarktwert 913 Millionen Euro zu den teuersten Nationalteams der Welt. Doch zu selten wusste das mit überragenden Einzelspielern bestückte Team als Einheit auf dem Feld zu überzeugen. Ob sich das nun unter Martinez so ändert, bleibt spannend abzuwarten. 

Kroatien: 

Turnier für Turnier überraschte das Team von Zlatko Dalic die ganze Welt. Vor allem in den Weltmeisterschaften marschierten die Kroaten souverän und fegten die großen Teams wie Brasilien und England in der Ko-Phase aus dem Turnier. Was Kroatien den anderen Mannschaften voraus hatte, war der unwillkürliche Teamgeist. Das Positive für die EM 2024 ist, dass der Stamm des Teams rund um Luka Modric erhalten geblieben ist. Einzig Innenverteidiger Dejan Lovren hat sein Karriereende in der Nationalmannschaft bekannt gegeben. Auffällig und was die Vatreni zu einem ernstzunehmenden Favoriten auf den EM-Titel macht, ist die gute Mischung aus erfahrenen Leistungsträgern wie Modric, Kovacic oder Brozovic und jungen Talenten wie Gvardiol, Sucic oder Stanisic.