Kevin Pannewitz. Vor ein paar Jahren eines der größten deutschen Talente. Heute im Amateurfußball beheimatet. Von der glamourösen Karriere als Profifußballer ist nicht mehr viel übrig. Alkohol, Partys und starkes Übergewicht prägten die Laufbahn des „Skandal-Kickers“. Mittlerweile spielt der 29-Jährige in der Bezirksliga in Berlin. Vom einstigen Aufstieg in das große Fußballgeschäft bis zum heutigen Leben: KICK.TV verrät dir alles über die beispiellose Karriere eines Mannes, der einfach nur kicken will und wie er 50.000 Euro im TV gewonnen hat.
Das Riesentalent Kevin Pannewitz
Seine Anfänge im Fußball startete Kevin Pannewitz in Berlin. Über seine ersten Jugend-Stationen landete der zentrale Mittelfeldspieler mit 14 Jahren bei Tennis Borussia Berlin. Seine anhaltend guten Leistungen blieben nicht unbemerkt. Nur zwei Jahre später wechselte Pannewitz in die Jugend von Hansa Rostock.
Auch in Rostock stach der begnadete Techniker heraus. 2009 gab er im Alter von 18 Jahren sein Profidebüt für die Ostseestädter in der 2. Bundesliga. Pannewitz etablierte sich schnell im Profikader und hatte ein Jahr später großen Anteil am sofortigen Wiederaufstieg. Nicht nur wegen Interessenten aus der Bundesliga galt der gebürtige Berliner als eines der größten Talente des deutschen Fußballs.
Doch schon zu Beginn seiner Karriere schlichen sich so manche Eskapaden ein. Neben seinem großen Talent kam es immer wieder zu Alkoholexzessen und undiszipliniertem Verhalten. Auch starke Gewichtsprobleme verfolgten Pannewitz. So kam es 2012 zum Paukenschlag in Rostock. Aufgrund mehrerer Skandale und mangelnder Disziplin wurde er gekündigt.
Die Ära Wolfsburg und der erneute Fall von Pannewitz
Trotz seiner schwankenden Leistungen hatte sich der Edeltechniker einen Namen gemacht. Im Mai 2012 absolvierte er ein Probetraining beim VfL Wolfsburg – mit Erfolg. Cheftrainer Felix Magath hielt große Stücke vom Mittelfeldmann. Als Schleifer bekannt drillte der Kult-Trainer den damaligen 20-Jährigen. Für Pannewitz eine harte Zeit.
So soll er im Trainingslager nie mit dem Fußball gearbeitet haben, um zu seiner Topform zurückzukehren. Magath ließ ihn gar mit dem Fahrrad den Mannschaftsbus hinterherfahren. Dennoch unterschrieb Pannewitz einen Zweijahresvertrag. Vergeblich wartete er auf einen Bundesligaeinsatz. Nach der Saison wurde sein Vertrag einvernehmlich aufgelöst. Lediglich zwei Einsätze für die U23 der Wolfsburger stehen in der Vita des Berliners.
Vertragsauflösung in Wolfsburg – Letzte Chance Jena
Ohne Perspektive im Profigeschäft und ohne Ausbildung erlitt Pannewitz psychische Probleme. Eine starke Gewichtszunahme und eine Festanstellung als Möbelpacker gestalteten seinen Alltag. Dem Fußball blieb er trotz seiner gesundheitlichen Beschwerden nicht fern. 2013 unterschrieb er einen Vertrag beim Goslarer SC 08 in der Regionalliga Nord. Doch nur zwei Jahre später wechselte er in die sechste Liga zur VSG Altglienicke in Berlin.
Nach Jahren im Amateurfußball war für Pannewitz klar, dass sich etwas verändern muss. Seinem engen Vertrauten und späteren Mannschaftskollegen Timmy Thiele hat er die Rückkehr zurück in den Profifußball zu verdanken. Der Jena-Stürmer arrangierte ein Probetraining für den Mittelfeldspieler. Pannewitz arbeitete über Monate an seinem Gewicht und wurde belohnt. 2017 unterschrieb er einen Kontrakt über zwei Jahre in Jena. Die Zeit beim Drittligisten sollte das letzte große Comeback des Mittelfeldmannes bleiben. Schnell spielte er sich als Stammspieler fest und agierte mit seinem Freund Thiele bei den Thüringern groß auf.
Mit dem Abgang von Timmy Thiele aus Jena folgte der erneute Absturz von Pannewitz. Als dann auch noch Cheftrainer und Befürworter Lukas Kwasniok den Verein verließ, ließ sich der Profikicker komplett gehen. Die Folge: Aufgrund von abermaligen Gewichts-Problemen und Alkohol-Eskapaden kündigte Jena Pannewitz außerordentlich. Laut Pannewitz geschah dies ohne Angabe von Gründen. Er klagte im Anschluss vor dem Arbeitsgericht Gera gegen seinen Ex-Verein. Anfang April 2019 einigten sich Spieler und Verein auf einen Vergleich in unbekannter Höhe.
Wo spielt Kevin Pannewitz heute? KICK.TV verrät es dir!
Wieder im Amateurfußball angekommen schloss er sich 2019 dem Berliner Kreisligisten SC Siemensstadt an, welchen er aber nach nur einem Monat ohne Einsatz wieder verließ. Die nächste Adresse lautete FC Amed, wo er heute noch spielt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Saison jedoch vorzeitig abgebrochen. Als ungeschlagener Aufsteiger in die Bezirksliga absolvierte der Verein erst vier Partien. Auch in der aktuellen Saison macht das Virus dem nationalen Ligabetrieb einen Strich durch die Rechnung.
Zurzeit verbringt der Defensivspieler die meiste Zeit mit seinem Sohn. Seine Freundin und Mutter seines Sohnes Jil unterstützt den mittlerweile 29-Jährigen schon seit Jahren in allen Lebenslagen. Seiner vergebenen Chance im Profifußball trauert Pannewitz nicht mehr hinterher. Trotz seiner 130 Kilo soll Fußball weiterhin Teil seines Lebens bleiben. Jüngstes Highlight dürfte der Gewinn der TV-Show Kampf der Realitystars – Schiffbruch am Traumstrand auf Phuket im Sommer 2020 gewesen sein. Er erhielt ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro.
Kevin Pannewitz kündigte zudem an, an weiteren TV-Formaten teilnehmen zu wollen. Ob wir den einstigen Profi nochmal unter weiteren Promis sehen werden, bleibt abzuwarten. Seine sportliche Karriere hält KICK.TV aber ganz genau im Auge. Erfahre hier, wie sich der Ex-Rostocker beim FC Amed schlägt und wie er dort seine Vereinskollegen unterstützt. Auf Deutschlands größter Videoplattform für den Amateurfußball findest du Spielzusammenfassungen, Momentaufnahmen, Interviews und vieles mehr von Pannewitz und seinem Bezirksliga-Klub.
Ein Mann des „echten“ Fußballs
Kevin Pannewitz gilt unter den Fans als authentischer und sympathischer Kerl, der aufgrund von mangelnder Disziplin nicht den Weg ins Profigeschäft fand. Dass die einstige Nachwuchshoffnung aber ein echter Typ und der Fußball immer seine größte Leidenschaft geblieben ist, zeigt er mit seinen Engagements im Amateurfußball. Reichtum und hoch hinaus ist nun mal nicht für jeden alles. Vielmehr will er in erster Linie kicken.
Besonderen Charakter zeigte Pannewitz auch bei einem Kreisligaspiel des FC Amed im Jahr 2020. Nachdem ihm ein zweifelhafter Elfmeter zugesprochen war, ging er in tadelloser Fair-Play-Manier zum Schiedsrichter und korrigierte ihn. Die Entscheidung wurde zurückgenommen: Kein Elfmeter. Eine vorbildliche Aktion des Mittelfeldspieler in einer Situation, in der sein Team nicht einmal in Führung lag. Hier siehst du die großartige Aktion und weitere Highlights der Partie.
Persönlichkeiten und Geschichten wie die von Kevin Pannewitz gibt es heutzutage nur noch selten. Deshalb begleitet ihn auch der NDR seit Jahren auf und neben dem Platz. Herausgekommen ist eine einzigartige Doku über das einst hochgelobte Talent Deutschlands.