Wie schon im letzten Jahr scheidet Rot-Weiss Essen im Halbfinale des Niederrheinpokals aus. Der Regionalligazweite unterlag am Dienstag beim Wuppertaler SV mit 1:3. Mit dem Double wird es also nichts mehr. Allerdings kann man sich jetzt voll und ganz auf das enge Titelrennen mit Preußen Münster konzentrieren. Mit einem Punktunterschied von nur 2 Zählern kommt es jetzt auf die beiden letzten Spieltage in der Regionalliga West an. Die Spannung ist in beiden Lagern riesig. Beide wollen in die 3. Liga!
Pokal-Aus als Stimmungskiller?
Den Einzug ins Pokalfinale hatten sich die Essener im Derby in Wuppertal schon nach 20 Minuten verspielt. Zu Beginn noch mit der ersten Großchance (5.), kam in Minute 18 und 20 der schnelle Doppelschlag des Rivalen. Danach machte Essen eine ordentliche Partie, konnte kurz vor der Pause noch den wichtigen Anschlusstreffer erzielen. Etwas Hoffnung kam auf und die Elf von Christian Neidhart startete auch gut in die zweite Hälfte. Doch spätestens mit dem 3:1 waren alle Finalhoffnungen vorbei. Die Highlights des packenden Halbfinals findet ihr bei uns! Das Team hat allerdings nicht viel Zeit, um die Köpfe wieder aufzurichten. Am Samstag geht es gegen den Tabellensechsten SV Rödinghausen, wo drei Punkte hermüssen, um weiterhin die Chance auf den Titel und die damit verbundene Rückkehr in die 3. Liga zu wahren.
Titelzweikampf erst seit der Rückrunde
Der Titelkampf in der Regionalliga West könnte zwei Spieltage vor Saisonende kaum spannender sein! Nachdem in der Hinrunde noch mehrere Teams um den Aufstieg in die 3. Liga kämpften, kristallisierte sich spätestens seit dem 26. Spieltag ein Zweikampf heraus. Seit diesem Spieltag war klar: Der Meister kommt entweder aus Münster oder aus Essen. Beide Teams trennen nur zwei Punkte! Der Tabellendritte aus Wuppertal hat bereits acht Punkte Abstand auf Platz eins und kann somit auch theoretisch nicht mehr rankommen.
Aktuell hat Preußen Münster die bessere Ausgangslage. Im Restprogramm liegt bei den Münsteranern alles in der eigenen Hand. Wird gesiegt, ist der Titel sicher. Die Preußen müssen in den nächsten beiden Wochen gegen den SC Wiedenbrück und die U23 des 1. FC Köln ran. Zwei Mittelfeldteams, für die es sportlich um nichts mehr geht, stehen also noch zwischen Münster und dem Aufstieg! Für Essen geht es gegen den SV Rödinghausen und RW Ahlen, ebenfalls zwei Teams aus dem Mittelfeld. Damit stehen für beide Titelanwärter machbare, aber keinesfalls zu unterschätzende Duelle an. Blicken wir vor den Wochen der Wahrheit zurück auf eine Saison, die für beide Klubs eher holprig begann:
Rückspiel-Vorfall könnte entscheidend sein!
Der Saisonstart 2021/22 verlief für beide Teams nicht optimal. Essen stürzte zunächst auf Rang zehn und musste sich im Laufe der Hinrunde zurück nach oben kämpfen. Auch Preußen Münster war zwischenzeitlich nur auf Platz sieben unterwegs, spielte danach jedoch stark auf und konnte sich bis auf Position zwei schieben. Der kleine Ausflug zurück auf Rang vier war dabei nur von kurzer Dauer. Die Hinrundentabelle zeigt, dass beide Teams damals noch nicht ganz oben standen. Hinrundenmeister wurde der Wuppertaler SV, dicht gefolgt von Fortuna Köln. Erst in der Rückrunde drehten die Mannschaften dann richtig auf, verloren jeweils nur ein einziges Spiel. Seit dem 32. Spieltag stehen die Preußen nun auf Platz eins, dahinter der einzig verbliebene Verfolger aus dem Ruhrpott.
Im direkten Duell aus der Hinrunde konnte Rot-Weiss Essen dank einer fulminanten zweiten Halbzeit den Sieg einfahren. Vorher führte Münster noch durch einen Doppelpack von Thorben-Johannes Deters (19., 29.) mit 2:0. So ging es auch in die Kabine, aus der die Essener jedoch deutlich stärker zurückkehrten! Nach einer guten Stunde war die Ausgangssituation wieder hergestellt, nun stand es 2:2. Und in bester Fußballdramatik war es kurz vor Schluss Essens Torgarant Simon Engelmann, der den späten Siegtreffer zum 3:2 markierte. Mittlerweile steht der Stürmer schon bei 22 Saisontoren und ist damit er der treffsicherste Essener. Das Rückspiel der beiden Teams war von einem negativen Ereignis geprägt. Aufgrund eines Böllerwurfs aus dem Essen-Fanlager wurde das Spiel abgebrochen und anschließend mit 2:0 für Münster gewertet. Der Böller hatte einen Schiedsrichterassistenten am Kopf getroffen und verletzt. Durch die Wertung des Spiels könnte am Ende genau diese unsportliche Tat den Essener Aufstieg verhindern!
Alles ist noch möglich – Volle Essener Konzentration auf die Liga
Die Unterlagen für die dritte Liga haben selbstverständlich beide Mannschaften rechtzeitig eingereicht. Jetzt muss nur noch sportlich der Aufstieg geschafft werden. Christian Neidhardt, Coach von RWE, ist nach wie vor guter Dinge: „Ich glaube weiterhin fest daran und bin davon überzeugt, dass wir es trotz aller Widerstände am Ende schaffen werden“, sagt er im vereinsinternen Interview. Es werde schwer, aber sobald Münster Punkte liegen lässt, müsse man da sein und liefern. In Münster gab es im Mai nun nochmal freudige Nachrichten. Das gesamte Trainerteam verlängert – ligaunabhängig – bei den Preußen. Chefcoach Sascha Hildmann freut sich auf das Vertrauen des Vereins und will mit dem Aufstieg eben jenes Vertrauen zurückzahlen. Beide Trainer hoffen also noch auf den Aufstieg. Am Ende wird nur eine Elf jubeln können. Nach dem Pokal-Aus droht Essen jetzt eine Saison ganz ohne Titel! Dabei hätten es sogar zwei werden können…
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